Keine Angst, hier folgen jetzt keine Fotos von mir, wie ich versuche mich in 30 Jahre alte Tourshirts zu quetschen. Das wäre bestimmt lustig, würde aber auch vermutlich unersetzbare Andenken für immer ruinieren. Was mich natürlich nie daran gehindert hat sie so oft zu waschen und zu tragen, dass sie nur von Faserresten zusammengehalten werden, womit untermauert wäre, weshalb ich die heute nicht mehr überstreife.
Ich habe zwar nie eine Metalkutte getragen, aber dafür eine selbstgeflickte Jeans, die exakt den gleichen Zweck erfüllt hat: mich zur wandelnden Litfaßsäule zu machen. Also genau genommen zu zweien, wenn ich nicht gerade auf einem Bein gehüpft bin. Da ich nicht immer Bandaufbügel-Flicken zur Hand hatte (die ich trotzdem angenäht habe), habe ich darauf auch alten Pfadfinderkram verbraten. Als mir auch der ausging, die Löcher aber tzotzdem immer größer wurden, ging ich ganz dazu über einfach anderen Jeansstoff unter die Auflösungserscheinungen zu nähen, mitunter auch komplette Taschen. Mein Plan war irgendwann eine komplette „second hand…made Jeans“ an den Beinen zu haben. Wäre vielleicht auch so gekommen, wenn ich etwas länger reingepasst hätte.
Dann kam es, dass ich bei einem Interview (vgl. oben, Nummer 7, Seite 34f) das zu unterschreibende Booklet von der „Into the mirror black“ (1989) vergessen hatte. Da hat dann Jim Sheppard halt auf meiner Hose unterschrieben… und Wolfi auch (wobei das auch an einem anderen Tag gewesen sein könnte).
Damit sich derlei wertvolle Unterschriften nicht aus der Hose waschen, habe ich mir ein T-Shirt gemacht, damit sie sich dann eben dort herauswaschen. Problem erkannt, Problem gebannt – wenn man es rechtzeitig z.B. fotografiert hätte. Denn so kam man vom Schweißregen in die Traufe des Schleuderwaschgangs, oder man hatte gar nix mehr zum Anziehen. Die Alternative wäre stinklangweilig geworden, und da ich desöfteren auf Mirfahrgelegenheiten angewiesen war, war auch das keine Option. (Wer das jetzt nicht verstanden hat, lese den Absatz noch einmal und rieche dabei zwischen den Zeilen.)
Zunächst noch zum Hemd selbst. Ich kann mich nämlich nicht mehr daran erinnern, wie man das überhaupt gemacht hat? Ich habe noch ausgeschnittene Logos auf Papier gefunden, und die muss ich wo eingeschickt haben? Oder bin ich damit wohin gefahren? Ich kriege das nicht mehr rekonstruiert, aber das muss so 1990/91 herum gewesen sein. Wer eine Idee hat, gebt mir Hinweise in den Kommentaren.
Wie dem auch sei, das T-Shirt war ein echter Türöffner – auch weil ich meinen Ausweis ja nicht mehr vorzeigen musste, was besonders vor Interviews sehr praktisch war. Der CSU hätte es sicher auch schon damals gefallen, die gingen aber nicht auf Rockkonzerte. Datenschutz bzw. -klau war zu den damaligen, analogen Zeiten noch ein richtiges Thema. Jetzt aber anstatt zur DSGVO zur Autogrammstrecke:
Leider fehlt Joey Ramone, der leider nicht nochmal in den Backstage-Raum kam, aber viel wichtiger war eh ihn leibhaftig gesehen zu haben. Also aus der Nähe, nicht nur auf der Bühne.
Was mir außerdem gerade einen Schreck einjagt: ich finde gerade nicht das Dream Theater Interview. Habe ich das etwa noch gar nicht abgetippt? Oh weh, muss ich am Atari nachgucken (kein Witz, die Kiste läuft immer noch) und hab ein wenig Angst. Besser ich mache hier für heute Schluss, bevor ich noch Panik schiebe.